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Negation

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Vom Inneren einer SPS aus werden die Eingänge als Bedingungen gesehen, die entweder “wahr” oder “falsch” (meist mit “1” und “0” abgekürzt) sein können. “1” bedeutet dabei immer: “Am Eingang liegt Spannung an”. Die Bedeutung eines Signals, dass über einen Eingang in die SPS gelangt, ist damit aber noch nicht festgelegt. Bei einem Eingang, der mit “Not-Aus” beschriftet ist, z.B. bedeutet eine “1”:  “alles in Ordnung, Maschine kann laufen”. (Siehe: Sicherheitsüberlegungen). Verwendet man diesen Eingang im SPS-Programm, muss man seine Bedeutung berücksichtigen. Denken Sie sich einen Motor (angeschlossen an den Ausgang A4.0), der durch einen EIN-Taster (E0.0) gestartet und durch einen AUS-Taster (E0.1) gestoppt werden soll. Außerdem gibt es noch einen Not-Aus-Kreis, der an den Eingang E0.2 angeschlossen ist. Natürlich soll der Motor auch gestoppt werden, wenn Not-Aus ausgelöst worden ist (E0.2=0).

 

Das Programm zur Steuerung dieses Motors in FUP könnte dann so aussehen:

E  0.0    EIN      Taster EIN

E  0.1    AUS      Taster AUS

E  0.2    ENotAus  Not-Aus ist ausgelöst (=0)

A  4.0    Motor    Motor einschalten

 

Die eigentliche Bedeutung des Netzwerkes ist: Der Motor soll gestartet werden, wenn der Taster EIN (E0.0) betätigt wird. Der Motor soll gestoppt werden, wenn entweder der Taster AUS (E0.1) betätigt wird, oder wenn Not-Aus (E0.2) ausgelöst worden ist. Dass Not-Aus ausgelöst worden ist, wird aber ja durch das Ausbleiben der Spannung am Eingang E0.2, also “0” erkannt! Der Not-Aus-Eingang muss also negiert verwendet werden. Im Netzwerk oben ist dies durch den kleinen Kreis geschehen. Aus der “Abfrage auf 1” wird dadurch eine “Abfrage auf 0”.

 

Dies ist natürlich nur ein Beispiel für den Gebrauch einer Negation. In SPS-Programmen kommen Negationen sehr häufig vor und fehlende oder falsch gesetzte Negationen sind eine der häufigsten Fehlerquellen. Gerade bei Eingängen, deren Bedeutung der Intuition zuwider läuft, wie dem Not-Aus-Eingang, ist es häufig ratsam, die Negation einmal am Anfang des Programmes vorzunehmen, das Ergebnis in einem Merker zu speichern und im folgenden nur noch diesen Merker zu verwenden. Zum Beispiel so:

E  0.2     ENotAus  Not-Aus ist ausgelöst (=0)

M 10.0     NotAus   Not-Aus ist ausgelöst

 

Dieses Netzwerk schreibt man ganz am Anfang des Programmes. Der Merker M10.0 hat nun die Bedeutung “Not-Aus ist ausgelöst” und wird im Weiteren so verwendet:

E  0.0     EIN     Taster EIN

E  0.1     AUS     Taster AUS

M 10.0     NotAus  Not-Aus ist ausgelöst

A  4.0     Motor   Motor einschalten

 

Jetzt sieht man ganz klar und ohne weiter nachzudenken: Der Motor wird gestoppt, wenn auf den AUS-Taster gedrückt wird, oder wenn Not-Aus ausgelöst worden ist.

 

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