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Sicherheitsüberlegungen

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Bei dem Entwurf der Steuerung einer Maschine muss man immer daran denken, dass auch etwas schief gehen kann. Der weitaus häufigste Fehlerfall ist dabei, dass eine Spannung nicht dort ansteht, wo sie erwartet wird. Der umgekehrte Fall (Spannung fälschlicherweise da) kommt (insbesondere bei berührungslosen Endschaltern und Lichtschranken) natürlich auch vor, aber mit sehr viel geringerer Wahrscheinlichkeit. Wenn man sich überlegt, wieviel Aufwand notwendig ist, ein Spannungssignal von A nach B zu bringen, ist das auch ganz einleuchtend. Es ist einfach viel wahrscheinlicher, dass eine Klemme sich löst oder eine Leitung bricht, als dass eine andere spannungsführende Leitung versehentlich Kontakt mit der Leitung bekommt, über die das uns interessierende Signal übertragen wird.

 

Wenn man mögliche Fehler berücksichtigen will, sollte man vom wahrscheinlicheren Fall ausgehen und überlegen, wie sich ein möglicher Schaden minimieren lässt. Wenn ein Wagen z.B. wie in unserer Beispielsitzung zwischen zwei Endschaltern hin- und herfahren soll, dann ist der größere Schaden zu erwarten, wenn der Wagen nicht anhält. In diesem Fall sollten die Endschalter also als Öffner, d.h. mit der Bedeutung “1 = Wagen nicht da” ausgelegt werden. Denn wenn dann die Leitung des ES bricht oder eine Klemme sich löst, wird keine Spannung vom ES zu SPS mehr übertragen und das bedeutet ja “0 = Wagen da”. Der Wagen bleibt also stehen oder kehrt um, auf jeden Fall aber fährt er nicht über den Endschalter hinaus gegen die mechanische Begrenzung. In diesem Fall nämlich müsste der zur Störungsbeseitigung gerufene Elektriker zwei Probleme lösen: 1.) Warum hat der Motorschutzschalter angesprochen? und 2.) Warum funktioniert der Endschalter nicht?

 

Die Grundregel heißt also: Der sichere Fall wird durch “Spannung da” signalisiert.

 

Sehr schön sehen kann man die Einhaltung dieser Regel an der Not-Aus-Schaltung jeder Maschine. Alle Not-Aus-Taster werden als Öffner in Reihe geschaltet. Nur dann, wenn dieser Kreis geschlossen ist, können die gefährlichen Teile der Anlage aktiv werden. Tritt eine Unterbrechung des Kreises auf, bleibt alles stehen. Natürlich könnte man auch alle Not-Aus-Taster als Schliesser auslegen und parallel schalten. Bei der Betätigung eines dieser Schließer würde dann ein Schütz anziehen, das alle gefährlichen Bewegungen stoppt. Dann hätte man aber keine ständige Kontrolle, ob alle Not-Aus-Taster in Ordnung sind, denn einen Bruch des Kabels zu einem der Taster würde man erst dann bemerken, wenn man ihn benutzen will - zu spät.

 

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